Digitale Herausforderungen: Auswirkungen der Internetnutzung auf junge Menschen verstehen
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des WHO-Regionalbüros für Europa, der auf der Studie „Health Behaviour in School-aged Children“ (HBSC) basiert, zeigt einen besorgniserregenden Anstieg der problematischen Nutzung sozialer Medien und von Computerspielen bei Jugendlichen. Die Studie, an der fast 280.000 junge Menschen aus 44 Ländern teilnahmen, ergab, dass die problematische Nutzung sozialer Medien von 7 % im Jahr 2018 auf 11 % im Jahr 2022 gestiegen ist, wobei 12 % der Jugendlichen von einer problematischen Nutzung von Computerspielen gefährdet sind. Diese Verhaltensweisen, die durch suchtähnliche Symptome und negative Folgen gekennzeichnet sind, stehen in Zusammenhang mit einem geringeren psychischen und sozialen Wohlbefinden, erhöhtem Substanzkonsum und schlechten schulischen Leistungen. Der Bericht erkennt zwar die positiven Aspekte der Online-Vernetzung an, betont jedoch die dringende Notwendigkeit von Maßnahmen zum Schutz junger Menschen vor den potenziellen Gefahren einer übermäßigen Nutzung digitaler Medien.

Aufruf zum Handeln: Förderung gesunder digitaler Gewohnheiten bei jungen Menschen
Als Reaktion auf diese Ergebnisse fordert die WHO einen vielschichtigen Ansatz zur Förderung gesunder digitaler Gewohnheiten bei Jugendlichen. Dazu gehören Investitionen in die Vermittlung digitaler Kompetenzen in Schulen, die Verbesserung der psychologischen Betreuung, die Förderung eines offenen Dialogs über digitales Wohlbefinden sowie die Schulung von Lehrkräften und Gesundheitsdienstleistern. Die WHO betont außerdem die Notwendigkeit der Rechenschaftspflicht von Plattformen und fordert Social-Media-Unternehmen nachdrücklich auf, Altersbeschränkungen durchzusetzen und verantwortungsvolle digitale Umgebungen zu schaffen. Ziel ist es, junge Menschen zu befähigen, sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen, ein Gleichgewicht zwischen ihrer Online- und Offline-Welt zu finden und letztendlich ihr allgemeines Wohlbefinden zu schützen.
Weitere Information
WHO Regionalbüro für Europa, "New WHO report indicates need for healthier online habits among adolescents," 25. September 2024 https://www.who.int/europe/news/item/25-09-2024-teens--screens-and-mental-health
Ani Petrosyan, 13. Februar 2025, Anzahl der Internet- und Social-Media-Nutzer:innen weltweit im Februar 2025 https://www.statista.com/statistics/617136/digital-population-worldwide/
Psychische Gesundheit in der Jugendarbeit ist ein langfristiges Projekt der Nationalen Agenturen von Erasmus+ Jugend und dem Europäischen Solidaritätskorps. https://www.oph.fi/en/education-development-and-internationalisation/long-term-cooperation-projects/mental-health